Unausgegorenes Konzept für Naturpark Dobratsch
Parkgebühr am Villacher Hausberg ohne Ausweitung des Busangebots trifft vor allem heimische Familien. Einige offene Fragen
„Parkgebühren alleine sind ungeeignet, um eine Überlastung des Dobratsch zu verhindern“, ist die Klubobfrau der freiheitlichen Gemeinderäte in Villach, Katrin Nießner, überzeugt. Künftig sollen von 15. November bis 15. April die Parkplätze 11 (Rosstratten) bis zum Parkplatz 6 (Alpengarten) kostenpflichtig werden. „Nur ein ausgeklügeltes Bussystem mit Ausweitung der Haltestellen und Buszeiten sowie bessere Auffang-Plarkplätze führen tatsächlich zur ‚sanften Nutzung‘“, fordert Nießner einen massiven Ausbau des Mobilitätskonzepts des Villacher Hausbergs.
„Wird es ein Naturpark-Tagesticket geben? Oder müssen die Villacher Familien am Dobratsch hinauf- und runtereilen, um ja keine Parkstrafe zu erhalten?“, fragt sie. „Wird künftig bei der Einfahrt angezeigt, ob überhaupt genügend freie Parkflächen vorhanden sind? Oder weiß man das erst, wenn die Ausflügler bis zur Rosstratte vergeblich nach einem Parkplatz Ausschau halten?“, so Nießner. „Beim Panoramabad in Drobollach zeigt sich, wie schnell sich ein Parkchaos verlagert“, gibt die Klubobfrau zu bedenken. Nach dem Motto „jetzt sind wir schon da“, gibt es dort Anrainer-Klagen über Kreuz-und-Quer-Parker an heißen Sommertagen, wenn die vorhandenen Parkkapazitäten ausgereizt sind. Ungeklärt ist für die Freiheitlichen auch, die Höhe und Dauer der Parkgebühren, wie die erwarteten jährlichen Parkeinnahmen von 60.000 Euro verteilt werden und die Haftungsfrage, die ja bei einem gebührenpflichtigen Parkplatz ganz anders aussehe.
„Unserer Meinung nach treffen die Restriktionen in erster Linie die Villacher Familien und damit die Falschen“, so die Villacher Freiheitlichen, die gegen diesen Beschluss gestimmt haben. Nach der Strafzettel-Flut von 2019/2020 könne bei den Bürgern der Eindruck des „Abkassierens“ entstehen. Das in der heutigen Stadtsenats-Sitzung von SPÖ, ÖVP und Verantwortung Erde abgesegnete Konzept bezeichnet die freiheitliche Klubobfrau abschließend als unausgereift und überbordend.