Alternative Lösungen für Villacher Kindergarten-Problematik
Warum wurden Eltern erst so kurzfristig über verkürzte Öffnungszeiten informiert?
„Eltern so kurzfristig vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist ein starkes Stück.“, zeigt sich Katrin Nießner, Klubobfrau der Freiheitlichen in Villach, verwundert, dass die früheren Abholzeiten bei zwei Kindergartengruppen in Villach-Völkendorf erst wenige Tage vor dem Start der Kinderbetreuung kommuniziert wurden. „Ein Personalmangel kommt nicht von heute auf morgen, er zeichnet sich meist lange vorher ab.“, versteht sie den Ärger der Betroffenen, zumal ja bereits im Vorjahr anscheinend immer wieder Eltern am Nachmittag die Kinder früher abholen mussten, weil keine Betreuung garantiert werden konnte. „Die Situation berufstätiger Mütter ist so schon hart genug. Da braucht es keinen von der Stadt verursachten Zusatz-Stress im Job.“, gibt Nießner zu bedenken.
Jede Veränderung ist eine Herausforderung.
Prinzipiell sei es zu begrüßen, dass andere Kindergärten die betroffenen Kinder aufnehmen könnten, viele Kinder würden jedoch sehr empfindlich auf Veränderungen reagieren. „Experten raten nicht umsonst, zu einer langsamen Eingewöhnung der Kinder in die neue, ungewohnte Situation. Kinder aus einer gewohnten Betreuung und den Freundeskreis reißen ist hart.“, ist die Klubobfrau überzeugt. Viele Eltern würden sich viel Zeit nehmen und Einführungsveranstaltungen nutzen, damit die Kleinen sich an die Institution und die Mitarbeiterinnen gewöhnen können.
Ersatzlösung in der Nähe gefordert.
„In der Regel wählt jeder einen Kindergarten, der entweder in der Nähe der Wohnstätte oder auf dem Weg zur Arbeit liegt. Oder einen, der für die Großeltern – sofern sie nicht selbst noch voll im Arbeitsprozess stehen – leicht erreichbar ist.“, gibt Nießner zu bedenken. Sie zeigt Verständnis für die Problematik der betroffenen Eltern, die nun anscheinend ans andere Ende der Stadt verwiesen werden. „Wenn es sich wirklich nur um eine temporäre Situation handelt, muss doch eine adäquate Lösung in der Nähe des Kindergartens möglich sein“, fordert sie die zuständige Referentin, Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig, auf, weitere Alternativen zu suchen.